swMATH

Moderne Mathematik ist ohne Computer und die passende Software nicht denkbar. Sie löst mathematische Probleme, realisiert mathematische Modelle und ist so zum festen Bestandteil mathematischen Wissens geworden. Die Bedeutung und Verwendung v. a. von forschungsorientierter Software nimmt in allen Bereichen der Mathematik stetig zu. Derzeit verwenden fast 15 % aller Veröffentlichungen mathematische Software oder nehmen Bezug darauf. Verwendet wird sie unter anderem für Modellierung und Simulation, automatisierte Beweise, Computeralgebra, und vieles anderes mehr. Sie ist oft anwendungsnah und ein unverzichtbarer Baustein in vielen Schlüsseltechnologien, etwa dem Chip-Design, der Planung von Mobilfunknetzen oder der Entwicklung neuer Medikamente.

Mit dem Informationssystem swMATH leistet FIZ Karlsruhe einen wichtigen Beitrag, mathematische Software zu erschließen und auffindbar zu machen.

Gegenwärtig enthält swMATH ca. 44.500 Softwarepakete und ca. 610.000 Referenzen zu mehr als 272.000 mathematischen Publikationen. Die Nachweise zu den Publikationen stehen über zbMATH Open mit zahlreichen weiteren vernetzten Informationen zur Verfügung.

Mit dem Aufbau von swMATH war FIZ Karlsruhe seinerzeit Vorreiter für den Nachweis und die Erschließung mathematischer Software. Der Ansatz von swMATH ist innovativ: Zwischen mathematischen Publikationen und mathematischer Software bestehen enge Verbindungen. swMATH verlinkt Nachweise zu Softwarepaketen mit Literatur in zbMATH Open, die diese Softwarepakte zitiert. Dies ermöglicht einen einfachen Überblick über vorhandene Softwarepakete sowie über deren Nutzung und Anwendungsmöglichkeiten. In Hinblick auf die zunehmende Bedeutung von Software, auch als unabhängiges Forschungsergebnis, und die Einführung von Qualitätskriterien für Software ist dies von hoher Relevanz. 

Die bislang auf einer separaten Plattform angebotenen swMATH-Daten wurden zudem vollständig in zbMATH Open integriert. Damit können komplette Profile mit Personen- und Quelleninformation zur Verfügung gestellt werden. 

swMATH wird derzeit im Rahmen des BMBF-finanzierten Forschungscampus Modal zusammen mit dem Zuse-Institut Berlin (ZIB) weiterentwickelt.