Zukunft der Forschungsinfrastrukturen: Diskussion auf der DINI-Jahrestagung

Am 02. September 2025 nahm Prof. Dr. Wolfram Horstmann, Geschäftsführer und Direktor von FIZ Karlsruhe, an einer Podiumsdiskussion im Rahmen der DINI-Jahrestagung in Wilhelmshaven teil. Unter dem Motto „Panta Rhei – Informationsinfrastrukturen im Fluss“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Forschung, Wissenschaftspolitik und Informationsinfrastruktur über die Thesen und Ziele des neuen DFG-Diskussionspapiers „Digitale Forschungspraxis und kooperative Informationsinfrastrukturen“.

Neben Prof. Horstmann sprachen Prof. Dr. Ursula Arning (DINI-Vorstand) und Prof. Dr. Müller-Lietzkow (HRK, Ständige Kommission für Digitalisierung). Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Johannes Fournier (DFG).

Im Zentrum stand die Frage, wie wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen in Zukunft organisiert, weiterentwickelt und langfristig gesichert werden können. 

Prof. Horstmann betonte auf dem Podium: „Die Steuerung und Finanzierung digitaler Infrastruktur für die Wissenschaft für das 21. Jahrhundert befindet sich in einer wichtigen Phase. Mit dem Diskussionspapier der DFG, der Strukturevaluation des Wissenschaftsrates für die NFDI und dem Papier des Rates für Inormationsinfrastrukturen „Leistung in Verantwortung“ liegen drei belastbare Perspektiven vor, die nun eine politische Entscheidungsfindung erfordern.“

Klar ist: Informationsinfrastrukturen sind heute ein Grundpfeiler der digitalen Forschungspraxis. Sie lassen sich nur gemeinsam mit Wissenschaft, Förderorganisationen und Politik gestalten. Genau dafür will die DFG einen breiten Dialogprozess anstoßen – mit fünf Thesen zur Zukunft der Informationsinfrastrukturen als Ausgangspunkt:

1. Erfolg braucht Kooperation, Koordination und geteilte Verantwortung.
2. Digitale Forschung ist abhängig von verlässlicher Finanzierung und Weiterentwicklung öffentlicher Infrastrukturen.
3. Nationale Dienste mit hoher Nutzung müssen identifiziert und klar benannt werden.
4. Strukturelle Anschlussfähigkeit ist entscheidend für effizienten und nachhaltigen Betrieb.
5. Grenzen zwischen Forschung und Infrastruktur verschwimmen – neue Rollen, Berufe und Verantwortlichkeiten entstehen.