Kampf gegen den Identitätsbetrug im Internet

Betrug im Internet hat viele Facetten und richtet enorme wirtschaftliche Schäden an. Eine gefürchtete Methode ist der sogenannte Identitätsbetrug. Opfer dieser Betrugsmasche sind Online-Käufer wie auch die Betreiber von Online-Shops. Der wirtschaftliche Verlust durch diesen Identitätsbetrug wird auf jährlich 36 Milliarden Euro weltweit geschätzt. Bisher haben Betroffene keine effektive Möglichkeit, sich vor dem betrügerischen Gebrauch der gestohlenen Identitätsdaten zu schützen.

Das Forschungsprojekt DARIA, kurz für „Datenschutzkonforme Informationsfusion und Risikobewertung zur Prävention von Identitätsbetrug und Minderung von Ausfallrisiko“, will Betroffenen eine Abwehrmöglichkeit an die Hand geben. Kernstück des Projekts ist ein Betrugsschutz im Internet, der gleichzeitig effektiv und verbraucherfreundlich konzipiert ist. Dafür entwickeln die Forscherinnen und Forscher eine Online-Plattform, die Verbraucher und Anbieter gleichermaßen bei Identitätsdiebstahl besser schützt. Geplant ist der Aufbau einer vertrauenswürdigen Online-Risikotreuhand. Hierbei sollen pseudonymisierte Sperrvermerke genutzt werden und nicht der offene Abgleich der Verbraucherdaten. Grundlage dafür ist ein anonymisiertes Datenformat, das sich sowohl für eine Risikoanalyse als auch für einen Austausch zwischen Unternehmen eignet.

Um die Entwicklung aus juristischer Perspektive zu begleiten und zu bewerten, insbesondere mit Blick auf die datenschutzkonforme Umsetzung, ist das Team von Prof. Dr. Franziska Boehm von FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur als Projektpartner an dem Vorhaben beteiligt.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre mit insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert. Verbundkoordinator ist die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Informatik), ein weiterer Projektpartner ist die Universität Duisburg-Essen (Fachgebiet Allgemeine Psychologie: Kognition).

Mehr Informationen: 
Projekt DARIA
Forschungsbereich IGR